Mitteilung des Bistums Fulda
„Umweltethik im Religionsunterricht am Beispiel Klimawandel“ - unter diesem Motto stand der Reli-Tag 2025, zu dem sich rund 70 Religionslehrerinnen und Religionslehrer aus dem ganzen Bistum im Fuldaer Bonifatiushaus eingefunden hatten.
Den Mittelpunkt bildete ein Vortrag von Dr. Martin Gudd zum Thema „Alles Klima oder was? Wetterphänomene in Zeiten der Klimaerwärmung“, dem eine angeregte Diskussion folgte.
Das Leitmotiv des diesjährigen Reli-Tages bot für Religionsunterricht und pastorale Arbeit zahlreiche Anknüpfungspunkte, gerade auch zu der Frage, welche Relevanz die Thematik für Schule und Gesellschaft besitzt.
Außerdem lädt das 10-jährige Jubiläum der Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus dazu ein, sich aus christlicher Perspektive mit den Herausforderungen von Wetter und Klima zu befassen.
Dr. Martin Gudd wurde in Fulda geboren und ist seit 1998 selbstständiger Medienmeteorologe, seit 2015 Leiter des Institute for Professional Weather Education und Teil des ARD-Wetterkompetenzzentrums in Frankfurt/Main.
Er plädierte dafür, nicht von einem Klima-Wandel, sondern von einer Klima-Erwärmung zu sprechen. Diese mache sich bei uns seit etwa 35 Jahren bemerkbar, „und die Entwicklung schreitet unaufhaltsam voran.“
In Fulda beispielsweise habe die durchschnittliche Temperatur im Juli 1980 bei 19,4 Grad gelegen, im Juli 2025 seien es 25,0 Grad gewesen.
„Beim Wetter hängt alles mit allem zusammen“, sagte Gudd und bedauerte, dass es aktuell seitens der Politik nur wenig Anstrengungen gebe, eine Veränderung zu erreichen.
Auf die Frage einer Zuhörerin, was er Bundeskanzler Friedrich Merz entgegnen würde, falls der ihn um eine Meinung fragen würde, sagte er: „Kommen, Zu-Hören und Handeln“. Denn die so genannten Kipp-Punkte hin zu einer fortschreitenden Erwärmung des Klimas kämen immer schneller.
Die Lehrerinnen und Lehrer seien aufgerufen, im Religionsunterricht sowohl die Probleme zu benennen als auch Hoffnung zu wecken. „Sie müssen das Bewusstsein der Schüler schärfen und Multiplikatoren sein“, betonte Gudd. Den Kopf in den Sand zu stecken, bringe nichts.
Die anwesenden Pädagogen durften am Reli-Tag von vielerlei Dingen profitieren: Wertschätzung für die Arbeit als Religionslehrkraft, eine Fortbildung zum Thema Klimawandel und Umweltethik erfahren, Material für den Unterricht sammeln sowie Infos über relevante Angebote ebenso bekommen wie Inspiration und neue Ideen.
Zudem war den Organisatoren wichtig, dass sich ihre Gäste als Teil einer engagierten Gemeinschaft fühlen, um so den Religionsunterricht im Sinne von Kirche und Gesellschaft zu stärken.
Erstmals gab es beim Reli-Tag eine Bildungsmesse, die zum einen ebenfalls zur Vernetzung und Informationen beitrug, zum anderen Inspiration für neue Ideen lieferte.
Dies galt auch für die fünf Workshops, die das Leitthema des Reli-Tages unter verschiedenen Gesichtspunkten beleuchten und unterschiedliche Zielgruppen ansprechen sollten.
Den Auftakt gestaltete das Team des Dezernates Religionsunterricht beim Bistum Fulda mit einem Wortgottesdienst, der thematisch ebenfalls ganz im Zeichen des Schöpfungsgedankens stand.
Jan Kremer überbrachte dabei die Grüße von Bischof Dr. Michael Gerber, mit dem man im vergangenen Jahr den Gottesdienst gefeiert hatte.
„Das Pastorale und die Bildung sind nicht voneinander zu trennen“, betonte Dr. Marco Bonacker, Leiter der Abteilung Bildung und Kultur. Er hoffe, dass nach diesem Tage „alle beschenkt nach Hause gehen“ und dankte dem Team für die engagierte Organisation.
Den Abschluss bildete ein Auftritt des „Duo 2klang“, um den Tag bei Cocktails Revue passieren zu lassen.